Chaotisch Gut

13.03.2023 12:00 Uhr, Taipeh

Nach einer recht kurzen Nacht ging es früh zum Flughafen. Nicht der erste Flieger aber einer der frühen nach Frankfurt war mein Ziel. Mir schwante schon übles als auch hier das Boarding recht spät erst begann und man Leuten mitteilen musste, dass Rucksack und Boarding-Case zusammen nicht als ein Handgepäckstück zählen. Der Flug war vollständig ausgebucht und kaum waren alle Gäste am Platz hieß es natürlich erstmal enteisen.
Mit 20-30 Minuten Verspätung ging es also tatsächlich los für mich in Berlin. Für meinen Anschluss hatte ich 1:45h zum Umsteigen – entsprechend nervös war ich wegen jeder Minute Verspätung.

Nach 20 Minuten in der Luft meldete sich der Pilot damit, dass er eine Abkürzung fliegen würde und wir deswegen halbwegs pünktlich landen würden. So schafften wir tatsächlich die Landung mit nur 10 Minuten Verspätung! Die Freude war groß – bis es hieß: Joa… wir sind zwar da – aber die Treppen zum Aussteigen noch nicht…. Jetzt sind Treppen da … aber keine Busse, um die Passagiere zum Terminal zu bringen …
Ich sah meinen Anschluss scheitern – also in den Bus, durch das Terminal gerannt zur nächsten Sicherheitskontrolle ans Gate – nur 5 min nach Boardingzeit angekommen… um dann festzustellen, dass das Boarding noch nicht angefangen hatte. Ein Zustand, der sich auch für die nächsten 2h nicht ändern sollte. Mein Anschlussflug in Taipeh damit nicht mehr haltbar.

Scheinbar war das Boardingsystem ausgefallen und zwischendurch waren A4-große Handgeschriebene Boardingkarten ausgegeben wurden, die jetzt alle ungültig waren. Also alle wieder aus dem Gate, alle eine neue Boardkarte drucken lassen (ja auch meine Boardkarte aus Berlin war nicht mehr gültig). Anschließend boarden und … 2 Passagiere sind nicht da. Also diese noch suchen und als diese definitiv nicht aufzufinden waren musste deren Gepäck aus der Maschine wieder ausgeladen werden – aus Sicherheitsgründen.

Aus diesem Grund schreibe ich jetzt also aus Taipeh, wo mein Aufenthalt sich unfreiwillig verlängert hat. Immerhin war alles gut organisiert und meine neue Boardkarte für den nächsten Flug lag bereits für mich bereit. Also werde ich mit nur 6h Verspätung in Osaka landen – hoffentlich. (Und damit habe ich es noch weit besser getroffen als die armen Seelen, die nach Sidney wollten – die haben eine Verzögerung von 24h und mehr)

Immerhin der Flughafen schön anzusehen und man kann sich etwas betätigen hier. Es gibt sogar eine öffentlich zugängliche Flughafenbibliothek und weitestgehend uneingeschränktes Internet. Die Gates selbst sind dabei bestimmten Themen zugeordnet und sollen ein wenig von Taiwans Kultur und Orten vermitteln.

Gate D8 – Gewidmet dem Wildvögelerhalt
Gate D4 – Gewidmet dem Taroka National Park
Gate D3 – gewidmet dem Dorf Hope-Pingxi

Hoffentlich kann ich dann den zweiten Teil aus Japan berichten.

14.03.2023 22:30 Uhr Fukuoka

Nach einer weiteren Verspätung startete meine Maschine endlich aus Taipeh Richtung Osaka. Dort so schnell wie möglich durch die Einreiseformalien und dann endlich erleichtertes Aufatmen, als auch das Gepäck per Gepäckband kommt. Schnell alles greifen, durch den Zoll und auf zum Zug. Denn statt wie geplant entspannt nach Okayama fahren, dort mit Tobi treffen und in Ruhe etwas essen ist jetzt der Plan, dass er in den Zug nach Fukuoka dazusteigt.

Glücklicherweise passt tatsächlich alles, so dass ich Ihn nach fast 7h Verspätung endlich wiedersehen kann. Wir werden noch am selben Abend in Fukuoka ins Hotel einchecken und totmüde ins Bett fallen.

Den nächsten Tag verbrachten wir primär mit Ausschlafen, Essen und uns ein wenig in Hakata, einem Szeneviertel in Fukuoka, umsehen.

Das Frühstück/Mittagessen – ein Ceasars Salad mit Muschelsuppe. Wirklich gut!
Überall in Hakata findet man solche Blumenbeete. Meist etwas kleiner zieren sie die Grünstreifen der Stadt.

Unser Weg führte uns dabei unter anderem zu Canal City. Einem sehr kunstvoll gestaltenem Einkaufszentrum, was sich zum einen durch das Ramen Stadium und durch die regelmäßig stattfindende Wassershow auszeichnet. Letztere haben wir für euch (zumindest den Großteil davon) aufgezeichnet: [YouTube].

Anschließend besuchten wir einen Schrein, bei dem wir vergaßen Fotos zu machen sowie ein kleines historisches Museum, was sich dem Leben in Fukuoka zur Meiji-Zeit widmete. Das Haus in dem sich ein Teil des Museums befand, war einst eine Webstube.

Ein historischer Webstuhl wie er zur Hochzeit des ansäßigen Hauses zum Einsatz gekommen sein soll.

Neben der Weberei war Hakata auch berühmt für seine kleinen Tonfiguren, welche in der Ausstellung benutzt wurden, um verschiedene Szenen des alltäglichen Lebens darzustellen.

Zum Abendessen schlugen wir uns zurück zu Canal City in das Ramen Stadium. Hier gibt es 6 verschiedene Ramenläden mit unterschiedlichen Ramen der Region. Wir entschieden uns für den für uns ungewöhnlichsten und aßen „Tomato Ramen“. Hier ist die Brühe nicht tierisch sondern auf Basis von Tomaten entstanden. Insgesamt eine leichtere (und sehr leckere) Alternative zu klassischen Ramen. (Wobei Ramen sich ja eigentlich nur über die Nudeln und nicht die Brühe definieren ;D)

„Tomato-Ramen“