Letzte Worte

11.04.2018 22:00 Uhr, Berlin, Deutschland

Unser Urlaub ist vorbei – wir sind wieder daheim. Die erste Waschmaschine ist schon gewaschen und die Koffer schon verräumt. Grundsätzlich gilt bezüglich des Blogs ja zunächst noch der gestrige Tag nachzuholen. Aber eigentlich ist nicht viel passiert. Frühes Aufstehen, ein entspannter Flug, westliches Abendessen in Duisburg und dann ab ins Bett.

Nun aber zu einem kleinen Resümee unserer Reise. Insgesamt waren wir begeistert von Land und Leuten. Wir hatten uns gut informiert (was sich als wirklich hilfreich erwiesen hat) und sind gut an den üblichen Hindernissen, wie Orientierung, Bezahlung von Verkehrsmitteln, Essen und den vollautomatischen Toiletten vorbei gekommen. Viele Erwartungen wurden übertroffen und von vielen Dingen waren wir trotz intensiver Vorbereitung und Beschäftigung mit der Kultur überrascht. Unser persönliches Highlight war Tokyo. Als Großstadtmenschen aus Berlin fühlten wir uns in der großen Stadt mit den vielen Menschen und einem funktionierenden und dichten Nahverkehrsnetz pudelwohl. Wie viele verfolgt haben, haben wir viel gesehen und es war noch längst nicht alles. Sieht ganz so aus als müssten wir nochmal nach Japan! Unsere U-Bahn-Prepaid-Karten sind noch 10 Jahre gültig – hoffentlich können wir sie vor Ablauf der Zeit noch einmal nutzen 🙂

Unsere Reise ist vorbei, damit auch dieser Blog – vielleicht gibt es ja doch irgendwann mal noch einen zu einer weiteren Reise und darauf hoffen wir sehr. An dieser Stelle einmal Danke fürs Lesen, Danke auch an alle unsere Gastgeber, an diverse nette Menschen, welche wir unterwegs getroffen haben und ganz wichtig: Danke auch an alle, die uns daheim unterstützt haben!

 

Und schon rum

10.04.2018 20:45 Uhr, Duisburg, Deutschland

Wir sind wieder da und zurück in der Heimat. Allerdings sind wir bereits seit rund 22h auf den Beinen und würden uns morgen ausführlich zur ganzen Abreise melden und vielleicht ein kleines Resümee schreiben – aber nicht mehr heute. Gute Nacht 🙂

Abschied nehmen

10.04.2018 22:30 Uhr, Tokyo, Japan

Heute war unser letzter richtiger Tag in Japan. Begonnen hat er, in Einstimmung auf unsere Rückkehr, mit einem knusprigen Croissant zum Frühstück im Hotel. Dann fix ein zwei Kleinigkeiten in den Rucksack und zurück in die große Stadt. Dieses Mal trugen uns unsere Füße zunächst nach Ginza – dem Edelviertel Tokyos. Besonders auffällig war hier die unglaubliche Breite der Bürgersteige – sonst in Tokyo eher recht klein (oder nur mittels einer Linie als schmaler Streifen auf den Asphalt gepinselt). Ebenso wurde die Exklusivität der Geschäfte hier dadurch deutlich, dass in einem Teil des Hauses nur ein Geschäft war und nicht, wie sonst üblich, verschiedene Geschäfte, jeweils eins je Etage.

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Nach einem Spaziergang bei angenehmen, wenn auch etwas windigen, 20°C labten wir uns in einem Café an Gebäck und heißem Kakao. Bei 3 von 4 Teilchen haben wir vergessen wie es hieß. Also von links nach rechts, oben nach unten:

1) „Der grüne Ball“ (niemand weiß wie es wirklich heißt, aber so haben wir es seit der ersten Sichtung in Tokyo vor 2 Wochen genannt) – schmeckt nach Melone, eher süß und fruchtig und mit Schlagsahne gefüllt.

2) Ein „Softcake“ (an so viel vom Namen erinnern wir uns noch) – auch hier ein gefülltes lockeres Gebäck mit Apfelstückchen und Pudding.

3) Anpan – typisches Brötchen mit süßer Azukibohnenpaste gefüllt.

4) Wir hielten es für ein Schoko- oder vielleicht Rosinenbrötchen, aber es waren Azukibohnen. Trotzdem sehr lecker.IMG_1546

Nach Ginza und wirklich gut gestärkt (wir hatten uns mit der Menge der Gebäckstücke doch etwas verschätzt) ging es wieder in Richtung Hotel: ins Minato-Viertel. IMG_1549IMG_1548

Dort suchten wir das auf, was man als Standard-Tourist auf einer Insel eigentlich immer aufsucht: den Strand. Leider noch etwas zu kalt fürs Sonnenbaden.IMG_1552

Ansonsten ging es noch einige Zeit weiter an der Promenade entlang. Da wir wussten, dass uns am Abend noch ein paar Schlucken Alkohol zum Abschied erwarten würden, beschlossen wir noch eine Kleinigkeit zu essen. In diesem Fall: Takoyaki! Das giftig Grüne ist übrigens keine Waldmeisterbrause sondern Fanta Melonen-Geschmack. Die haben wir in Japan häufiger als unsere Standard Orangen-Fanta gesehen. IMG_1555

Zum Abend ging es dann in die Hotelbar für „Another Gin Tonic“ und einen Singapur Sling (leider kein besonders gutes Foto, damit dem Handy aufgenommen, die Kamera hatten wir clevererweise im Zimmer liegen lassen). Die Teile neben den Gläsern sind übrigens kleine Metallzylinder, in denen sich Barlöffel zum Umrühren befanden, dazu gab es ein kleines Schälchen zum Ablegen des „Gemüses“. Da die Hotelbar im 30. Stock war, schwärmten wir von der Aussicht und träumten von einer baldigen Rückkehr nach Japan. index

Etwas dekadent ist das schon…

08.04.2018 23:15 Uhr, Tokyo, Japan

Wie ihr sicherlich am Zeit- und Ortsstempel ablesen könnt, sind wir jetzt wieder zurück in Tokyo. Nochmal zwei Nächte in der großen Stadt, bevor es mit dem Flieger zurück nach Deutschland geht.
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Dieses Mal hausen wir in Minato – dem Hafenviertel Tokyos. Der leichte Blaustich rührt daher, dass wir die Fotos aus einer Bahn der Yurikamome-Linie geschossen haben. Diese Bahn verbindet das Hafenviertel mit dem Rest von Tokyo und fährt Großteils in luftiger Höhe zwischen den Wolkenkratzern entlang. Dadurch hat man eine wundervolle Aussicht über die Bucht von Tokyo.IMG_1503IMG_1508

Im Bild hier ist insbesondere rechts die Rainbow-Bridge zu sehen. Eines der Wahrzeichen von Tokyo.IMG_1515

Diese Brücke wird auch von der Bahn überfahren. So eine schöne Aussicht aus einer schnöden öffentlichen (wenn auch in privater Hand) Bahn heraus ist schon eine Seltenheit. Dafür ist die Yurikamome-Linie auch eine der teuersten Linien Tokyos.IMG_1524

Die letzten zwei Nächte sollen auch etwas Entspannung bringen nach zweieinhalb Wochen erkunden und jeden Tag auf den Beinen. Dank Sonderangebot dachten wir uns also: warum nicht mal etwas dekadent? IMG_1526

Der Eingang zur Lobby des Hotels war bereits beeindruckend. IMG_1536

Dann ging es hoch in den 23. Stock in unser Zimmer. Eine echte Überraschung war dabei ein Smartphone, welches das Hotel jedem Zimmer zur Verfügung stellt. Mit diesem hat man unterwegs unbegrenzt Internet und kann Inlandsanrufe und einige Auslandsanrufe (nach Russland, USA, Hongkong, China, Thailand und Spanien) tätigen. Und das alles kostenlos. IMG_1539

Aber das absolute Highlight des Zimmers eröffnete sich uns nach einer kleinen Tour durch Tokyo: die Aussicht auf die Tokyo-Bucht mit der Rainbow-Bridge. Nur leider ein wenig eingeschränkt durch das gegenüberliegende Hilton Hotel 😉IMG_1538

Ihhh – hier ist ja kalt

07.04.2018 20:00 Uhr, Kyoto, Japan

Der Schrein des Tages war für uns heute der Fushimi-Inari. Die kleine Attraktion liegt etwas abseits von Kyoto auf dem Berg Fushimi.IMG_1479

Der Schrein bietet allen eine Anlaufstelle, die um materiellen Wohlstand bitten wollen. Entsprechend ist dieser Schrein nach dem Meiji-Schrein in Tokyo einer derjenigen mit der höchsten Kollekte.IMG_1481

Bekannt ist der Schrein jedoch für seine über 10.000 roten Tore, welche einen den Berg hinaufleiten.IMG_1486

Die Strecke durch die Tore ist rund 4km lang. Auf der Hälfte der Strecke, nach einem doch recht anstrengend werdenden Aufstieg, fand sich allerdings eine wunderschöne Aussicht auf Kyoto. IMG_1498IMG_1499

Was die Bilder jedoch leider nicht verraten ist, dass uns bei kühlen 15°C auf dem Rückweg nach Kyoto die ersten Regentropfen ins Gesicht fielen. Am Hauptbahnhof in Kyoto wieder angekommen waren aus ein paar lauen Tropfen, ein paar sehr, sehr kalte Tropfen in einem kalt böigen Wind geworden. Unschön. Wir flüchteten uns in ein paar Kaufhäuser in der Umgebung und verbummelten unsere Zeit damit, den Japanern bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zuzusehen: Shoppen. Und natürlich nutzten wir die Gelegenheit, um uns selbst einmal an einem Spiel in den überall existierenden Automatenspielhallen zu versuchen.

Zum Essen pilgern

06.04.2018 20:30 Uhr, Kyoto, Japan

 

Unsere Ziele heute waren vornehmlich – wie soll es in Kyoto auch anders sein – Tempel und Schreine. Da für heute Regen angesagt worden war, ließen wir die Fahrräder zurück und machten uns mit dem Bus auf nach Gion. Dies ist das wohl altertümlichste Viertel Kyotos und beherbergt einige der schönsten Tempel.

Der Weg zum ersten Tempel des Tages führte durch kleine enge Straßen mit vielen Kunsthandwerkern, die ihre Waren feilboten.IMG_1431

Dann prangte der Eingang zum Kiyomizu-dera bereits über uns. IMG_1432

Leider befand sich der 789 gegründete Tempel gerade in Rekonstruktion, weswegen er von außen keinen ganz so erhabenen Anblick bot, wie von innen. Trotz der Baumaßnahmen war er dennoch begehbar und in dem spärlich ausgeleuchteten Inneren ertönte in regelmäßigen Abständen der tiefe Gong der Glockenschale, die von Gläubigen angeschlagen wurde. IMG_1442

Nach unserem Besuch im Kiyomizu-dera ging es weiter durch die kleinen altertümlichen Gassen.IMG_1446

Aus blanker Neugier wichen wir dem Touristentrubel in eine der Seitenstraßen aus und fanden uns zwischen traditionellen Wohnhäusern wieder. Diese sind übrigens immernoch bewohnt (und unbezahlbar).IMG_1449

Wären da nicht die kleinen Anzeichen der Moderne gewesen (Aircondition), hätte man meinen können, durch die alte Kaiserstadt zu schlendern.IMG_1450

Unser nächstes Ziel war eher zufällig. Auf dem Weg durch den Maruyama Park kamen wir am Yasaka-Schrein vorbei. Dieser imponierte vor allem mit der Unmenge an Lampions.IMG_1451

Weiter im Norden stolperten wir schließlich unserem nächsten Topziel entgegen: dem Chion-in. Diese riesige Tempelanlage begrüßte uns mit einem zweistöckigen Tor. Ebenso riesig war auch die Haupthalle, welche – sehr zu unserem Leidwesen – jedoch ebenfalls eingerüstet war und bis 2020 unter Baumaßnahmen steht. Im Gegensatz zum Kiyomizu-dera war der Chion-In leider nicht begehbar. Ein schmerzlicher Verlust, da wir eigentlich das dort verlegte Nachtigallenparkett erleben wollten. Dieser speziell verlegte Fußboden gibt einen Quietschlaut von sich, wenn man ihn betritt. Ein perfekter Schutz vor unerlaubten Eindringlingen und Lauschern.IMG_1456

Ein unerwarteter Blickfang bot dabei der „Hinterausgang“ aus dem Tempelgelände. Verziert mit dem Wappen der Tokugawa.IMG_1461

Hungrig und auf der Flucht vor einsetzendem Regen begaben wir uns weiter ins Innere von Kyoto in eine riesige Einkaufspassage, auch Nishiki-Markt genannt. Dieser Markt existiert bereits seit 400 Jahren und bietet hauptsächlich Essen, wie auch kleinere Souvenirs.

Mutig entschied sich Tobias für einen gegrillten Tintenfisch, wenn auch ohne Eier im Inneren. Nachdem auch der letzte Tentakel im Mund verschwunden war, erklärte er der erwartungsvollen Verkäuferin: Oishi desu! (Lecker)IMG_1463

Neben Sepia hätte man natürlich auch Oktopus am Spieß kaufen können, der in seiner feuerroten Färbung fast unwirklich aussah.IMG_1472

Etwas, was uns etwas verstörte, waren Spatzenflügel am Spieß. Getraut haben wirs uns aber nicht.IMG_1466

Was dafür wieder sehr lecker war, war ein großes Stück Lachs, langsam auf der Haut gegart.IMG_1474

Natürlich gab es nicht nur Streetfood, sondern auch rohe Zutaten für den persönlichen Einkauf: hier Seeschnecken in Faustgröße.IMG_1476

Unser Highlight am Markt waren diese leicht knusprigen Sesambällchen, gefüllt mit süßer Azukibohnenpaste. IMG_1477Von unserem eigentlichen Abendessen gibts leider keine Bilder – wir waren zu sehr mit Essen beschäftigt. Wir fanden uns in ein Sushi-Fließband-Restaurant ein und sind uns jetzt (trotz des für japanische Verhältnisse eher schlechterem Sushis) sicher, dass wir in Deutschland wohl nicht wieder so bald Sushi essen können werden.

Pfad der Philosophen

05.04.2018 21:30 Uhr, Kyoto, Japan

Bevor wir mit unseren Erlebnissen beginnen, wollen wir euch ein kleines Rätsel stellen: was ist das für ein Getränk? Die Auflösung erfahrt ihr natürlich ganz am Ende.IMG_1417

Heute war ein Tag, der den Tempeln und Schreinen Kyotos gewidmet war. Also rauf aufs Rad, dreimal verfahren und schließlich doch irgendwann ankommen (Google Maps sei Dank!). Unser erstes Ziel war der Ginkaku-ji, dazu musste man allerdings zuerst vorbei an den Auslagen der Souvenir und Handwerksläden.IMG_1395

Der Ginkaku-ji ist in gewisser Weise ein Bruder des Kinkaku-ji (dem golden Pavillion). Ginkaku-ji heißt so viel wie  „Silberner Pavillion“.IMG_1398

Wie ihr auf dem obigen Bild des silbernen Pavillions unschwer erkennen könnt, ist dieser nicht silber. Zwar wurde geplant, dass die zukünftige Sommerresidenz des Shoguns einen silbernen Überzug erhalten sollte, jedoch zog der Shogun nie ein. Im Gegenteil: Bevor das Silber angebracht werden konnte, beschloss der Shogun ein Mönch zu werden und zog stattdessen ins Kloster.IMG_1400

Der Garten ist an vielen Stellen mit Zen-Elementen versehen und wird von drei Seiten von Wald umringt.IMG_1397

Besonders beeindruckend ist ein kleiner Weg durch den angrenzenden Bambuswald, welcher einen den Hang hinaufführte.IMG_1406

Vom Hang aus konnte man zwischen dem Geäst einen Blick auf Kyoto erhaschen.IMG_1410

Nach dem Ginkaku-ji führte uns unser Weg auf den Pfad der Philosophen. Ein kleiner künstlicher Bach, gesäumt von Kirschbäumen, führt den wandernden Touristen an den verschiedensten Tempeln und Handwerksgeschäften vorbei.IMG_1414

Nach dem Beschreiten des Pfades machten wir uns auf zum Heian Schrein. Dieser liegt etwas weiter im Zentrum Kyotos und Abseits von den anderen Schreinen. Unterwegs fanden wir eine deutsche Bäckerei, welche – mitten in Japan – Brez’n verkaufte. Auch wenn diese für deutsche Verhältnisse etwas klein waren, so schmeckten sie doch wie zu hause.IMG_1423

Da die Brez’n jedoch kaum als Ohnmachtshappen herhielten, machten wir uns auf in ein kleines Bistro und verzehrten ein paar Udon-Nudeln in Suppe. Unser Nachtisch jedoch bildete Eis von einer Eisdiele, welches mit seinem pechschwarzen Schokoladeneis unsere Aufmerksamkeit erregte. Wir haben selten Milcheis gegessen, was überraschend wenig süß und sehr sehr kräftig im eigentlichen Geschmack war. Das Blaubeereis schmeckte mehr nach Blaubeere als manche Blaubeeren aus dem Supermarkt in Deutschland. Und auch das Servieren der Eisbecher selbst war, wie alles in Japan, eine richtige Zeremonie. Das Blaubeereis, das auch zwei Komponeten bestand wurde zunächst mit einer Art Spachtel zu einer Masse vermengt, anschließend fein säuberlich in den Becher geschichtet und dann fein säuberlich die Spitze mit eben diesem Spachtel modelliert. Abschließend den Rand des Eisbechers abwischen und „schon“ fertig.IMG_1424

Gut gesättigt ging es dann endlich zum Heian-Schrein. Dieser Schrein ist eigentlich ein Nachbau des Kaiserpalastes aus der Heian-Zeit (794-1185) und wurde 1885 zum 1100. Geburstag von Kyoto errichtet. Hier seht ihr das große Eingangstor Otomon. IMG_1426

Durch das Tor hindurch gelangt man auf einen riesigen Innenhof mit seinen angrenzenden Nebengebäuden. Besonders hervorzuheben ist die große Staatshalle (links im Bild).IMG_1427

Den Tag abschließend bummelten wir noch durch diverse Geschäfte für Kunsthandwerk und dann ging es mit dem Rad zurück. Schließlich wollen wir morgen früh raus.

Nun zur Auflösung des Rätsels: Wir vermuteten in dem Getränk, das ihr am Anfang des heutigen Eintrags gesehen habt, Eistee. Der Geruch jedoch weckte eine böse Vorahnung und der Geschmack bestätigte es. Es war verdünnter, kalter Kaffee und den bekommt man wirklich überall – genauso wie kalten grünen Tee in Flaschen. Scheinbar hat das hier denselben Stellenwert wie bei uns diverse Softdrinks. Für uns beide als Europäer jedenfalls… war es ehrlich gesagt furchtbar. Aber man muss ja auch nicht alles mögen 😉

Korrektur 21.02.2020: es ist kalter Tee aus gerösteter Gerste. Schmeckte aber wie kalter Kaffee.

… und ab in den Wald

05.04.2018, 01:30 Uhr, Kyoto, Japan

Wir haben uns etwas mit unserem Host verquatscht, deswegen gibts heute erstmal nur wenige Worte.

Unser heutiger Ausflug führte uns noch weiter aufs Land hinaus. Dieses Mal war unser Ziel Nara. Genauer genommen der Nara-Park. Bei sommerlichen Temperaturen (und die hatten wir heute) ein sehr beliebtes Ausflugsziel.IMG_1354IMG_1360

Berühmt ist der Park vor allem für die heiligen Rehe, die ihn bevölkern. Diese kann man mit „Deer Cookies“, die es an jeder Ecke gibt, füttern.IMG_1388

Abseits der ausgetretenen Pfade fand sich auch etwas von der malerischen Ruhe der japanischen Landschaft wieder.IMG_1382

Als eine der ältesten Städte Japans, weist Nara auch eine Menge sehr alter Schreine und Tempel auf, die man alle aus Holz errichtete, da die Kunst der Steinarchitektur erst viele Jahre später in Japan populär wurde. Die meisten dieser Bauwerke befinden sich im Park. So auch eine der Hauptattraktionen, der Kofuku-ji. Leider war das Haupthaus gerade zwecks Renovierungsarbeiten in ein Baugerüst gehüllt, doch man konnte die wunderschöne 5. Stöckige Pagode betrachten. IMG_1356

Weiter im Inneren des heiligen Parkes gelegen fanden wir den Todaiji-Tempel. Dieser Tempel ist das größte jemals gebaute Holzbauwerk und das, obwohl er bei zwei Zerstörungen und Rekonstruktionen um rund ein Drittel kleiner wieder errichtet wurde.IMG_1368

Es ranken sich allerlei Mythen darum, warum ein Tempel von solch verschwenderischer Größe gebaut wurde. Jedoch vermutet man, dass der damalige Kaiser versuchte so eine Pockenepidemie einzudämmen.IMG_1374

Im Inneren des riesigen Tempels findet sich eine mindestens genauso riesige Buddhastatue aus Bronze. Auch hier heißt es, dass die Originale Statue um rund ein Drittel größer gewesen sein soll. Dennoch ist auch diese mit 16m Höhe und knappen 450t Gewicht sehr beeindruckend.IMG_1377

Ein weiteres Highlight des Parks ist der Kasuga-Schrein. Dieser ist vor allem für seine leuchtend roten Torgänge bekannt.IMG_1392

Nach Beendigung unseres regelrechten Wanderausflugs durch den Park, begaben wir uns schließlich langsam wieder Richtung Heimat – natürlich nicht ohne auf dem Weg dahin auf Souvenirjagd zu gehen. Nicht ganz unerfolgreich, wie wir anmerken wollen.

Ab ins Dorf

03.04.2018 14:00 Uhr, Kyoto, Japan

Eine neue Stadt für uns. Heute ging es mit dem Zug auf ein kleines Landdorf, welches mit läppischen 1,5 Millionen Einwohnern und 800.000km² Fläche daherkommt (zum Vergleich: München hat 1,4 Millionen Einwohner auf 300.000km²). Dennoch gibt es wenige große Hochhausschluchten und kaum topmoderne Einkaufscentren. Wir befinden uns im kulturellem Zentrum Japans: Kyoto. Doch zunächst begann unser Tag einmal mehr mit einer Fahrt mit dem Shinkansen. Dazu gehörte auch eine Bentobox als Mittagessen.IMG_1321

Danach ging es zu unseren Airbnb-Gastgebern, kurz ‚Hallo‘ sagen, Taschen abstellen und mit dem Bus zur ersten Station: Kinkaku-ji – der goldene Pavillion. Dabei viel uns vor allem die Eintrittskarte ins Auge. Dieses (zugegebenermaßen sehr schicke) „fast fälschungssichere“ Exemplar ist für läppische 400 Yen zu haben. IMG_1328

Trotz der Tatsache, dass man nur 20m von der Straße entfernt ist, hat man das Gefühl mitten in der Natur zu sein. Lediglich die Menge an Touristen erinnert uns an die Nähe zur Stadt. IMG_1330

Doch trotz der vielen Menschen strahlte der sehr gut gepflegte Garten um den Kinkaku-ji Ruhe aus. Leider ist es nicht gestattet, den Pavillion selbst zu betreten, der als Reliquienhalle für den Tempel dient. Doch die Anlage um den Pavillon herum, hatte noch mehr Wunderschönes zu bieten.IMG_1333IMG_1338

Hier seht ihr den buddhistischen Tempel des Kinkakku-ji.IMG_1347

Zur Entspannung war es möglich, in einem traditionellen Teehaus oder draußen bei angenehmen 27 °C, eine Tasse Matcha zu genießen. Dazu gereicht wurde eine kleine Süßspeise, welche mit Azukibohnenpaste (Anko) gefüllt war.IMG_1345

Auf dem kleinen Küchlein fanden wir zwei kleine Stück Blattgold und das Relief des goldenen Pavillions.IMG_1346

Nach unserem Ausflug und einer kurzen Rückkehr zur Unterkunft, stiegen wir kurzerhand auf Fahrräder um, die uns unser Gastgeber kostenlos zur Verfügung stellt. Kyoto ist bezüglich Fahrräder wohl das Amsterdam Japans und jetzt, da die Sonne nicht mehr so hoch stand, wollten wir die Umgebung noch ein wenig erkunden.

Hier überquerten wir den Takano und konnten einmal mehr die inzwischen letzten Züge der Kirschblüte betrachten.IMG_1350

Nach einem Stop in einem Restaurant für eine Schüssel Gyudon (eine Art Schmortopf, serviert auf Reis) wurde es allmählich dunkel und wir begaben uns auf eine weitere kleinere Erkundungstour. Leider waren jedoch die wenigsten Straßen so schön ausgeleuchtet wie diese hier, dennoch lasst euch versichern – den ein oder anderen bereits verdunkelten Schrein haben wir noch gesehen.IMG_1351

Gutes Essen und Chillen

02.04.2018 20:30 Uhr, Kobe, Japan

Nach jetzt fast einer Woche ununterbrochenem Erkunden entschieden wir uns für einen ruhigeren Tag. Nach einem entspannten Frühstück und einer kleinen Bummelei durch die Innenstadt von Kobe, fanden wir uns schließlich in einem Teppanyaki-Restaurant mit Kobe-Rind ein. Wir waren schließlich in Kobe – es wäre fast ein Frevel das auszulassen. Nach einigem Überlegen, entschieden wir uns für ein Stück Premium Kobe-Rind der höchsten Qualität und ein Stück der niederen, aber immer noch originalen Qualität.

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Hier sind die beiden Stücken, welche vor unserer Nase auf einer heißen Stahlplatte (Teppan) zubereitet wurden. Auch, wenn wir dafür ein kleines Vermögen ausgegeben haben – so war es doch jeder Bissen wert.IMG_1305

Nach weiteren Bummeleien entschieden wir uns mehrere Stunden später zu einem kleinen Kaffeetrinken, ehe es wieder nach Osaka gehen sollte. Für beide mit jeweils einem Stück Käsekuchen, welcher wirklich gänzlich anders (aber zugegebenermaßen deutlich besser) schmeckte als sein deutsches Äquivalent.IMG_1310

Für Tobias gab es nicht den üblichen Kaffee, sondern einen Frozen Matcha, den man wohl am besten mit einem Eiskaffee vergleichen kann. Statt Kaffee Matcha und statt Vanilleeis Matchaeis.IMG_1311

In Osaka an unserem Ausstiegspunkt der Ubahn angekommen, stolperten wir direkt in eine Art (Super)Markt, dessen Waren aber das KaDeWe vor Neid hätten erblassen lassen. So gab es neben frischestem Fisch (die Garnelen bewegten sich noch in der Packung) auch diverse andere Waren wie Gebäck, Süßspeisen, Fleisch, Gemüse, Obst… . Hier könnte man sich auch gut einschließen und alles aufessen – natürlich nur mit dem nötigen Kleingeld. Man merkte einmal mehr, dass in Japan deutlich mehr Geld für Essen ausgegeben wird, als bei uns daheim.IMG_1312

Nach langem Suchen des Ausgangs stellten wir einmal mehr fest, dass auch hier die U-Bahnstation fließend in ein riesiges Shoppingcenter überging – und dieses Shoppingcenter war gefühlt dreimal so groß wie ein Berliner Flughafen. IMG_1320

Auf dem Shoppingcenter führte eine kleine eigene Grünanlage den Besucher bis hoch in die obersten Etagen. IMG_1318IMG_1317

Angekommen in der obersten Etage hatte, man eine kleine Aussicht über Osaka, die vor allem die angrenzenden Autobahnen zeigte, welche sich über den kleinen Straßen zwischen den Häuserschluchten entlang schlängelte. IMG_1315

Nach einem abschließenden Bummel durch Denden-Town, dem anliegenden Szenebezirk, machten wir uns auf dem Weg zurück zum Hotel. Ein ruhiger Tag heute war eine ganz nette Abwechslung.