22.03.2023 22:30 Uhr, Hiroshima
Den ersten vollen Tag in Hiroshima, verbrachten wir nicht in Hiroshima. Der Wetterbericht kündigte nur noch Regen an, weswegen wir uns entschieden, den ersten Tag (an dem noch am wenigsten Regen fallen sollte) nach Miyajima – ein Ort auf der Insel Itsukushima vor Hiroshima – zu fahren.
Die Insel ist berühmt für den Itsukushima Schrein, welcher auf Stelzen ins Wasser gebaut wurde. Leider kamen noch viele andere trotz des einsetzenden Regens auf die Idee den Schrein aufzusuchen. Aus diesem Grund entschieden wir uns dazu, uns nicht in die lange Schlange der Touristen anzustellen, sondern bewunderten den Schrein von Weitem.
Um der Menge an Menschen zu entgehen, schlugen wir uns ein kleines Stück den Berg hinauf zum Senjokaku. Dieser Schrein, der seinen Namen von der riesigen Grundfläche von 1000 Tatami-Matten hatte, gab bei dem bedeckten Himmel eine etwas düstere Stimmung wieder. Der Bau war urspünglich gedacht, um viele Menschen im Gebet Raum zu bieten, jedoch wurde er durch den Machtwechsel von Hideyoshi zu Ieyasu niemals vollendet und so hat der Schrein weder eine vollendete Decke noch Wände.
Auf der anderen Seite von Miyajima findet sich der kleine Nagahama Schrein und auch dieser besaß ein rotes Torii zum Meer gerichtet, welches eines Fotos würdig war.
Wir flohen vor dem ungemütlichen Regen zurück ins Hotel und wärmten uns auf. Mit der Nässe ist auch die Kälte in die Kleidung getroffen und das heiße Bad im Hotelzimmer war mehr als verdient.
Der nächste Tag wartete mit einer Überraschung auf uns: der Wetterbericht wurde Lügen gestraft und der Tag begrüßte uns mit leicht bewölktem Himmel und angenehmen 20 Grad und mehr.
Heute war unser Ziel der Hiroshima Friedenspark.
Das Hiroshima Friedens Mahnmal („A-bomb Dome“) ist wohl das bekannteste Mahnmal für die Schrecken der ersten Atombombe der Welt. Entsprechend wurde das Gebäude in den 70ern zum Welt-Kultur-Erbe erklärt.
Egal welche Stätte man sowohl hier als auch in Nagasaki besuchte, die sich den Atombomben angriffen widmete, an jedem Gedenkstein fanden sich neben Blumen auch immer Flaschen mit Wasser und in den Parks selbst: Brunnen. Immer in Gedenken an die Opfer, welche in ihren letzten Atemzügen um Wasser baten.
Was wir jetzt auch nach dem Besuch des Friedensmuseums in Hiroshima sagen können: Schäden, mentaler wie auch physischer Natur, werden sehr eindrücklich gezeigt und vermitteln die klare Botschaft: Nie wieder.
Trotz allem Schmerz, der an diesen Orten passiert ist, ist aber auch die Botschaft, dass es weitergehen muss. Nichts unterstrich dies besser als die einsetzende Kirschblüte – so dass sich an fast jedem Kirschbaum einige der weißen Blüten fanden.
Nach einer Stärkung ging es für uns weiter zum Burggelände von Hiroshima.
Die Burg war ursprünglich noch bevor eine Stadt dort war errichtet worden, um die Region zu regieren. Erst im Laufe der Zeit wuchsen die fünf umliegenden Dörfer zur Stadt Hiroshima zusammen.
Wir beendeten unsere Zeit in Hiroshima schließlich mit einem japanischen Barbeque, wo man über einem kleinen Grill (traditionellerweise mit Holzkohle befeuert, in unserem Fall mit Gas) im oder auf dem Tisch Fleisch und Meeresfrüchte gegrillt und verspeist werden. Auf jeden Fall ein köstliches Erlebnis.