Trotz der Pause im Blog ist in den letzten Tagen nicht sonderlich viel passiert. Am 23. 03. sind wir mit dem Zug von Hiroshima nach Kobe gefahren. Der Tag bestand also überwiegend aus Zeit im Zug oder am Bahnhof. Den Abend nutzten wir dazu, um uns lokal ein wenig umzusehen und uns wieder einmal vor dem Regen zu verstecken.
Der folgende Tag setzte das nasskalte Wetter fort. Dennoch wagten wir uns zur Hyogo-Station und bestaunten einen der großen Buddhas Japans. Dieser hier wurde erst vor nicht allzulanger Zeit neu errichtet, nachdem das Original im 2. Weltkrieg eingeschmolzen worden war.
Abseits dessen machte uns auch hier das furchtbare Wetter einen Strich durch die Rechnung. Zusätzlich zu der aber langsam einsetzenden allgemeinen Müdigkeit (man könnte meinen, dass man als Nerd, der plötzlich viel und mehrere Tage am Stück läuft, etwas körperlich unvorbereitet ist) ließen wir es insgesamt deutlich ruhiger angehen.
Es folgte am Abend ein Treffen mit japanischen Freunden bei Pizza.
Leider sollte uns das Wetter auch heute noch verfolgen. Statt also Kyoto bei angenehmen Wetter zu erkunden, entschieden wir uns für etwas ungewöhnliches und waren einfach ein paar Stunden in der Eishalle von Kobe Eislaufen.
Insgesamt also nicht viel Spannendes, was man berichten kann, dennoch aber eine schöne Zeit.
Hoffentlich schaffen wir es dieses Mal, den Blog gebührend abzuschließen, aber so wie ich uns kenne, wird das eher nicht passieren. Für morgen steht noch einmal ein Besuch in einem öffentlichen Onsen mit unseren japanischen Freunden an, auf dass wir uns wirklich freuen nach dem Eislaufen heute und dann geht es auch schon los mit den Vorbereitungen für den Rückflug. Schließlich heißt es Montag Koffer noch ein letztes Mal umpacken und dann mit dem Zug von Kobe nach Tokyo – denn am Abend geht der Flug Richtung Heimat.
Den ersten vollen Tag in Hiroshima, verbrachten wir nicht in Hiroshima. Der Wetterbericht kündigte nur noch Regen an, weswegen wir uns entschieden, den ersten Tag (an dem noch am wenigsten Regen fallen sollte) nach Miyajima – ein Ort auf der Insel Itsukushima vor Hiroshima – zu fahren.
Die Insel ist berühmt für den Itsukushima Schrein, welcher auf Stelzen ins Wasser gebaut wurde. Leider kamen noch viele andere trotz des einsetzenden Regens auf die Idee den Schrein aufzusuchen. Aus diesem Grund entschieden wir uns dazu, uns nicht in die lange Schlange der Touristen anzustellen, sondern bewunderten den Schrein von Weitem.
Um der Menge an Menschen zu entgehen, schlugen wir uns ein kleines Stück den Berg hinauf zum Senjokaku. Dieser Schrein, der seinen Namen von der riesigen Grundfläche von 1000 Tatami-Matten hatte, gab bei dem bedeckten Himmel eine etwas düstere Stimmung wieder. Der Bau war urspünglich gedacht, um viele Menschen im Gebet Raum zu bieten, jedoch wurde er durch den Machtwechsel von Hideyoshi zu Ieyasu niemals vollendet und so hat der Schrein weder eine vollendete Decke noch Wände.
Auf der anderen Seite von Miyajima findet sich der kleine Nagahama Schrein und auch dieser besaß ein rotes Torii zum Meer gerichtet, welches eines Fotos würdig war.
Wir flohen vor dem ungemütlichen Regen zurück ins Hotel und wärmten uns auf. Mit der Nässe ist auch die Kälte in die Kleidung getroffen und das heiße Bad im Hotelzimmer war mehr als verdient.
Der nächste Tag wartete mit einer Überraschung auf uns: der Wetterbericht wurde Lügen gestraft und der Tag begrüßte uns mit leicht bewölktem Himmel und angenehmen 20 Grad und mehr.
Heute war unser Ziel der Hiroshima Friedenspark.
Das Hiroshima Friedens Mahnmal („A-bomb Dome“) ist wohl das bekannteste Mahnmal für die Schrecken der ersten Atombombe der Welt. Entsprechend wurde das Gebäude in den 70ern zum Welt-Kultur-Erbe erklärt.
Egal welche Stätte man sowohl hier als auch in Nagasaki besuchte, die sich den Atombomben angriffen widmete, an jedem Gedenkstein fanden sich neben Blumen auch immer Flaschen mit Wasser und in den Parks selbst: Brunnen. Immer in Gedenken an die Opfer, welche in ihren letzten Atemzügen um Wasser baten.
Was wir jetzt auch nach dem Besuch des Friedensmuseums in Hiroshima sagen können: Schäden, mentaler wie auch physischer Natur, werden sehr eindrücklich gezeigt und vermitteln die klare Botschaft: Nie wieder.
Trotz allem Schmerz, der an diesen Orten passiert ist, ist aber auch die Botschaft, dass es weitergehen muss. Nichts unterstrich dies besser als die einsetzende Kirschblüte – so dass sich an fast jedem Kirschbaum einige der weißen Blüten fanden.
Nach einer Stärkung ging es für uns weiter zum Burggelände von Hiroshima.
Die Burg war ursprünglich noch bevor eine Stadt dort war errichtet worden, um die Region zu regieren. Erst im Laufe der Zeit wuchsen die fünf umliegenden Dörfer zur Stadt Hiroshima zusammen.
Wir beendeten unsere Zeit in Hiroshima schließlich mit einem japanischen Barbeque, wo man über einem kleinen Grill (traditionellerweise mit Holzkohle befeuert, in unserem Fall mit Gas) im oder auf dem Tisch Fleisch und Meeresfrüchte gegrillt und verspeist werden. Auf jeden Fall ein köstliches Erlebnis.
Den Sonntag verbrachten wir wie viele Japaner auch im Uminonakamichi Seaside Park. Dieser befindet sich auf einer Fukuoka vorgelagerten Landzunge, eine Stunde Fahrzeit vom Bahnhof Hakata (wo wir unser Hotel hatten) entfernt.
Besonders zur Kirschblüte ist der Park unter den Japanern sehr beliebt, aber auch ohne, dass die Kirschbäume blühen, gibt es genügend anderes, was blüht. Man kann erahnen wie es sein muss, wenn es etwas wärmer wird und auch der Rest der Pflanzen erblüht.
Neben weiter Wiesen und schöner Blumenbeete gibt es auch große Spielbereiche für Kinder und vereinzelte Essenstände. Im Verlauf des Parkes findet sich ein auch ein kostenfrei betretbarer Zoo, in dem man Kängurus und Capybaras aus einer sehr ungewohnten Nähe betrachten konnte (ja – man konnte das Gehege betreten).
Ein kleines Stückchen außerhalb des Parkes befindet sich dann noch die Marine World, ein Aquarium, welches wir aufgrund der fortgeschrittenen Stunde uns nicht mehr ansahen.
Der heutige Tag bestand zunächst daraus alles wieder irgendwie in die Koffer zu packen (in der Hoffnung, dass wir das Gewicht gleichmäßig verteilt bekommen) und anschließend mit dem Zug weiter nach Hiroshima zu fahren. Hier erkundeten wir zu Fuß die nähere Umgebung vom Hotel und widmeten uns in einem Restaurant, was bei uns eher als Kantine gilt, dem physischen Wohl.
Die letzte Amtshandlung des Tages bestand darin, dass wir uns Taiyaki, einmal gefüllt mit Azukibohnenpaste und einmal mit Vanillepudding als Dessert gönnten. Taiyaki bezeichnet dabei ein in typischerweise Fischform gebackener Teigling mit Füllung. Der Teig ist dabei recht ähnlich zu Waffel- oder Pfannkuchen- (oder für die ostdeutschen Leser: Eierkuchen-) Teig.
Den gestrigen Tag verbrachten wir entspannt zunächst wieder mit ausschlafen. Anschließend suchten wir uns einmal mehr ein kleines hübsches Café für Frühstück mit frisch zubereitetem French Toast und heißer Schokolade.
Danach ging es mit der U-Bahn zu den Überresten der Burg von Fukuoka. Bei kühlem Wind wanderten wir durch den noch sehr kahlen Kirschblütengarten und über die wenigen verblieben Fundamente.
Der restliche Tag verlief für den Leser leider recht langweilig, denn wir flohen vor Nässe und Kälte und verbrachten den restlichen Tag damit durch die Läden zu stöbern und früh schlafen zu gehen – schließlich ging am nächsten Tag früh morgens einmal mehr unser Zug aus Fukuoka heraus.
Unser Ziel hierbei: Nagasaki.
Wir schlenderten vom Bahnhof den Hafen entlang und kamen so zu Dejima, dem früheren Ausländerviertel Nagasakis. Dejima bezeichnete ursprünglich eine kleine Insel im Hafen, auf welcher die Holländer leben und anlanden durften.
Lange war diese Insel das Tor Japans zur Außenwelt und ein wichtiger Umschlagpunkt für ausländische Waren. Die Europäer brachten von hier aus westliche Waren mit Schiffen von Jakarta nach Japan.
Nach dem Ausflug über Dejima ging es weiter nach Osten zum Sofuku-ji. Einem Zen-Tempel im chinesischen Stil. Ein sehr ruhiger und stiller Ort, welcher ungewöhnlich verlassen wirkte (wir waren uns zunächst auch nicht sicher, ob er überhaupt geöffnet war).
Nach unserer Erkundung des Sofukuji ging es mit der Straßenbahn nach Norden. Dieses Mal war unser Ziel der Friedenspark sowie das Hypozentrum.
Der Friedenspark liegt über den Ruinen eines ehemaligen Gefängnisses, was hier 1945 gestanden hatte. Eine große, bronzene Statue soll mit dem erhobenen Finger vor der Gefahr von Atomwaffen warnen und mit der flachen Hand für Frieden bitten.
An verschiedenen Stellen im Friedenspark fanden sich Statuen von anderen Nationen, welche eine Botschaft von Frieden und Liebe darstellten.
Abschließend besuchten wir die Ausstellung des Friedesnmuseum.
Nach dieser sehr eindrücklichen Ausstellung mit der klaren Bitte um Frieden in der Welt und um den Abbau nuklearer Waffen, verließen wir Nagasaki wieder. Knappe zwei Stunden Zugfahrt gaben uns Zeit, um über das Gesehen und Gelernte nachzudenken.
Um den Eintrag mit etwas nicht ganz so Schweren abzuschließen: Wir entschieden uns zum Abendessen für eine japanische Variante von westlichen Nudeln. In diesem Fall konkret um Spaghetti in einer „Napolitanischen Sauce“ (zubereitet wie Yakisoba – also in einer Pfanne gebraten) und Karaage. Trotz dieser sehr abenteuerlichen Bezeichnung doch gut essbar ;D
Nachdem wir gestern unseren Zug nach Nagasaki verschliefen, planten wir kurzerhand um und fuhren nach Sasaguri. Dort wollten wir Nanzoin, einer Zusammenfassung von mehreren shintoistischen und buddhistischen relgiösen Stätten, besuchen.
Die Wege zierten dabei einerseits viele shintoistisch anmutende Monster (vielleicht auch Kami) aber auch sehr viele Statuen von buddhistischen Mönchen.
Berühmtheit erlangte Nanzoin allerdings wegen des großen liegenden Buddhas.
Hierbei ist es möglich via einer Leine, welcher mit der auf der Hüfte ruhenden Hand verbunden ist, dem Buddha sozusagen die Hand zu geben. Glück soll es auch bringen Münzen dem Buddha in die Ornamente der Fußsohle zu legen. Zu Zeiten von vielen Pilgern ist letzteres oft weniger leicht als gesagt, für uns war es an diesem ruhigen Tag einfacher schaffbar.
Nach unserem Ausflug nach Sasaguri fuhren wir nach Chuo-ku, einem andern Stadtteil von Fukuoka. Das Viertel ist vor allem für seine kunstvollen Shoppingcentren bekannt, wie zum Beispiel die unterirdische Straße zwischen den zwei U-Bahnhöfen Tenjin und Tenjin-Minami,
Nach vielen Schritten durch Fukuoka fanden wir uns in einer Spielhalle wieder und ließen bei gebratener Rinderzunge zum Abendessen den Tag entspannt ausklingen.
Der nächste Tag begann früh mit einer Fahrt nach Beppu. Einer Stadt am Fuße zweier aktiver Vulkane. Dies führt zu einer sehr hohen Dichte an heißen Quellen in der Stadt. An fast jeder Ecke steigt warmer Dampf aus den Abflüssen und fast überall nimmt man den schwefeligen Geruch wahr.
Wir waren da um 5 der 7 Höllen von Beppu zu besichtigen.
Den Tag in Beppu ließen wir typischerweise ausklingen mit dem Besuch eines heißen Onsenbades zu zweit. Hier hatten wir ein kleines privates Bad für uns und genossen das (wirklich) heiße Wasser. Tobias war mutig und wagte sich dabei auch in das dazugehörige Dampfbad. Ein wenig erinnerte dieses Erlebnis an den Besuch einer Sauna in Europa – nur eben mit deutlich mehr Wasser.
Entspannt und erholt ging es anschließend mit dem Zug die lange Strecke zurück nach Fukuoka.
Nach einer recht kurzen Nacht ging es früh zum Flughafen. Nicht der erste Flieger aber einer der frühen nach Frankfurt war mein Ziel. Mir schwante schon übles als auch hier das Boarding recht spät erst begann und man Leuten mitteilen musste, dass Rucksack und Boarding-Case zusammen nicht als ein Handgepäckstück zählen. Der Flug war vollständig ausgebucht und kaum waren alle Gäste am Platz hieß es natürlich erstmal enteisen. Mit 20-30 Minuten Verspätung ging es also tatsächlich los für mich in Berlin. Für meinen Anschluss hatte ich 1:45h zum Umsteigen – entsprechend nervös war ich wegen jeder Minute Verspätung.
Nach 20 Minuten in der Luft meldete sich der Pilot damit, dass er eine Abkürzung fliegen würde und wir deswegen halbwegs pünktlich landen würden. So schafften wir tatsächlich die Landung mit nur 10 Minuten Verspätung! Die Freude war groß – bis es hieß: Joa… wir sind zwar da – aber die Treppen zum Aussteigen noch nicht…. Jetzt sind Treppen da … aber keine Busse, um die Passagiere zum Terminal zu bringen … Ich sah meinen Anschluss scheitern – also in den Bus, durch das Terminal gerannt zur nächsten Sicherheitskontrolle ans Gate – nur 5 min nach Boardingzeit angekommen… um dann festzustellen, dass das Boarding noch nicht angefangen hatte. Ein Zustand, der sich auch für die nächsten 2h nicht ändern sollte. Mein Anschlussflug in Taipeh damit nicht mehr haltbar.
Scheinbar war das Boardingsystem ausgefallen und zwischendurch waren A4-große Handgeschriebene Boardingkarten ausgegeben wurden, die jetzt alle ungültig waren. Also alle wieder aus dem Gate, alle eine neue Boardkarte drucken lassen (ja auch meine Boardkarte aus Berlin war nicht mehr gültig). Anschließend boarden und … 2 Passagiere sind nicht da. Also diese noch suchen und als diese definitiv nicht aufzufinden waren musste deren Gepäck aus der Maschine wieder ausgeladen werden – aus Sicherheitsgründen.
Aus diesem Grund schreibe ich jetzt also aus Taipeh, wo mein Aufenthalt sich unfreiwillig verlängert hat. Immerhin war alles gut organisiert und meine neue Boardkarte für den nächsten Flug lag bereits für mich bereit. Also werde ich mit nur 6h Verspätung in Osaka landen – hoffentlich. (Und damit habe ich es noch weit besser getroffen als die armen Seelen, die nach Sidney wollten – die haben eine Verzögerung von 24h und mehr)
Immerhin der Flughafen schön anzusehen und man kann sich etwas betätigen hier. Es gibt sogar eine öffentlich zugängliche Flughafenbibliothek und weitestgehend uneingeschränktes Internet. Die Gates selbst sind dabei bestimmten Themen zugeordnet und sollen ein wenig von Taiwans Kultur und Orten vermitteln.
Hoffentlich kann ich dann den zweiten Teil aus Japan berichten.
14.03.2023 22:30 Uhr Fukuoka
Nach einer weiteren Verspätung startete meine Maschine endlich aus Taipeh Richtung Osaka. Dort so schnell wie möglich durch die Einreiseformalien und dann endlich erleichtertes Aufatmen, als auch das Gepäck per Gepäckband kommt. Schnell alles greifen, durch den Zoll und auf zum Zug. Denn statt wie geplant entspannt nach Okayama fahren, dort mit Tobi treffen und in Ruhe etwas essen ist jetzt der Plan, dass er in den Zug nach Fukuoka dazusteigt.
Glücklicherweise passt tatsächlich alles, so dass ich Ihn nach fast 7h Verspätung endlich wiedersehen kann. Wir werden noch am selben Abend in Fukuoka ins Hotel einchecken und totmüde ins Bett fallen.
Den nächsten Tag verbrachten wir primär mit Ausschlafen, Essen und uns ein wenig in Hakata, einem Szeneviertel in Fukuoka, umsehen.
Unser Weg führte uns dabei unter anderem zu Canal City. Einem sehr kunstvoll gestaltenem Einkaufszentrum, was sich zum einen durch das Ramen Stadium und durch die regelmäßig stattfindende Wassershow auszeichnet. Letztere haben wir für euch (zumindest den Großteil davon) aufgezeichnet: [YouTube].
Anschließend besuchten wir einen Schrein, bei dem wir vergaßen Fotos zu machen sowie ein kleines historisches Museum, was sich dem Leben in Fukuoka zur Meiji-Zeit widmete. Das Haus in dem sich ein Teil des Museums befand, war einst eine Webstube.
Neben der Weberei war Hakata auch berühmt für seine kleinen Tonfiguren, welche in der Ausstellung benutzt wurden, um verschiedene Szenen des alltäglichen Lebens darzustellen.
Zum Abendessen schlugen wir uns zurück zu Canal City in das Ramen Stadium. Hier gibt es 6 verschiedene Ramenläden mit unterschiedlichen Ramen der Region. Wir entschieden uns für den für uns ungewöhnlichsten und aßen „Tomato Ramen“. Hier ist die Brühe nicht tierisch sondern auf Basis von Tomaten entstanden. Insgesamt eine leichtere (und sehr leckere) Alternative zu klassischen Ramen. (Wobei Ramen sich ja eigentlich nur über die Nudeln und nicht die Brühe definieren ;D)
Viel ist passiert seit dem letzten Eintrag und irgendwie auch nicht. Primär ist Leben passiert.
Die letzten Tage in Japan verbrachten wir in Osaka und besuchten die örtliche Burg. Besonders schön war hier die Aussicht, von der ich leider nicht so viele Fotos gemacht habe wie ich hätte tun sollen.
Abseits von der Burg stromerten wir vor allem durch das Nachtleben. Nach fast 6 Monaten ist mir hierbei vor allem ein Yakitori-Restaurant in Erinnerung geblieben. Hier bezogen wir einen Platz an der Bar zur offenen Küche und bestellten verschiedene Spieße mit verschiedenem Fleischstücken. Vor uns in der Bar war eine eingelassene, gewärmte Metallplatte auf der die Spieße bis zum Verzehr abgelegt wurden.
Es folgte noch ein Tag den wir entspannt verbrachten ehe es am nächsten morgen früh zum Flughafen ging. Nach einem schmerzhaften Abschied und einer furchtbaren (und unfreiwilligen) Nacht in Paris bin ich wohlbehalten wieder in Deutschland angekommen.
// Fast Forward zum heutigen Tag.
Ich war nachlässig mit der Vorbereitung und habe viel auf den letzten Drücker organisiert. Trotzdem glaube ich jetzt alles zusammen zu haben und es kann wieder los gehen. Morgen um diese Zeit werde ich werde ich noch im Flieger sitzen. Wenn alles gut läuft, dann sehe ich in 36h Tobi wieder. Also Daumen drücken, dass alles klappt – und wir melden uns dann aus Fukuoka!
Es ging jetzt in die letzte Woche der Reise. Die Tage sind ruhiger und der Koffer ist schon wieder halbwegs gepackt – die letzten Tage werden wir in Osaka verbringen.
Montag starteten wir mit einem Ausflug mit einem Komilitonen von Tobias und seiner japanischen Freundin nach Tamano – natürlich nicht ohne vorher bei einem „deutschen Bäcker“ Halt zu machen. Hier gab es Brötchen! Und knusprige Brezeln! Ausgestattet mit diesem Gebäck als Wegzehrung ging es zum Smile Rock.
Die japanische Sonne brannte uns auf der Haut (nochmal knackige 30°C und mehr) als wir uns durch die gut ausgebauten Wanderwege schlugen. Belohnt wurden wir glücklicherweise nicht mit Sonnenbrand, aber mit einer wunderschönen Aussicht .
Es folgte ein Ausflug zum Hafen von Tamano. Offiziell waren wir wegen der Kunst da – praktisch versteckten wir uns bei Kakegori (Shaved Ice) vor der Sonne im Schatten.
Es folgten die obligatorischen Besuche in Süßwarenläden, ehe sich unsere Wege trennten. Wir ließen unseren Tag entspannt bei kurz gegrilltem Fleisch ausklingeln.
Abseits davon zeichneten sich die nächsten zwei Tage vor allem dadurch aus, dass wir zur Abwechslung mal lange im Bett blieben und das obligatorische Thema Sushi noch abhakten. Ansonsten sind wir hauptsächlich mit Organisation beschäftigt gewesen oder genossen einfach nur die verbleibende gemeinsame Zeit.
Am letzten Tag in Kobe war auch ein kleines Highlight auf dem Programm: Das Zimmerei-Museum nahe des Bahnhofs Shin-Kobe. Neben dem extrem hübschen Museumsgebäude (mit vielen Massivholzelementen gebaut) selbst, war hier eine Ausstellung zum einen über die Geschichte der Zimmerei in Japan und über verschiedene Techniken, Materialien und Werkzeuge.
Nach noch einigen lustigen Gesprächen war es dann Zeit für unseren Abschied und die lange Fahrt zurück nach Okayama.
Auch der nächste Tag würde ruhiger verlaufen. Wir entschieden uns dafür, dem Regen zu entfliehen und durch die lokalen Einkaufsmöglichkeiten zu bummeln. Auf dem Rückweg wurden wir allerdings mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Somit kommen wir auch schon zu heute. Wieder mit dem Zug ging es raus aus Okayama nach Kurashiki – einer kleinen Stadt nahe Okayama, dessen Altstadt sich sehr Edo-zeitlich bewahrt hat. Hier schlenderten wir durch die kleinen Gassen und Geschäfte. Hübschere Bilder findet ihr auf Tobias Instagramm Account [Link]
Berühmt für den Anbau von Baumwolle und die lokale Herstellung verschiedener Stoffe, gab es hier vor allem Kleidung und Taschen als Souvenier.
Der gestrige Tag begann mit vergleichsweise frühem Aufstehen. Schließlich war dies der Tag, an dem wir in die Universal Studios Japan in Osaka fahren wollten. Fast direkt zur Öffnung des Parks bewegten wir uns also durch eben diesen und erfreuten uns an den (noch) sehr humanen Wartezeiten an den Attraktionen.
Leider sind einige Attraktionen seit Corona noch immer geschlossen und wir entschieden uns ebenfalls dagegen, ein extra Armband zu erwerben, mit dem man alle Attraktionen in der Super Nintendo World hätte mitmachen können.
So haben wir unsere Lieblingsbereiche des Parks recht schnell rausgehabt: Zum Einen die nachgebildeten Städte (wie zum Beispiel ein New York aus den 30ern), als auch den Jurassic Park Teil (Tobis Favorit) und Hogsmeade mit dem Schloss Hogwarts (Lisas Favorit).
Leider nicht zu sehen ist gerade der Jurassic Park nach Einbruch der Nacht. Ganz klassisch wurde hier das Feuer über den Parktoren entfacht und erzeugt die typische Stimmung.
Insgesamt war es ein wirklich schöner – wenn auch anstrengender – Tag. Gerade die realistischeren Kulissen wirken super schön und detailreich.
Erschöpft aßen wir in der Universal City noch eine Pizza und machten uns schließlich auf den langen Weg zurück nach Kobe und ins Hotel.
Für heute hingegen waren wir wieder in Kobe selbst unterwegs. Unser erstes Ziel waren zwei Hügelgräber in Kobe. Diese stammen vermutlich aus dem 3. bis 6. Jahrhundert und das größere der beiden Gräber beherbergt vermutlich einen lokalen Herrscher, welcher die Meerenge zwischen der japanischen Hauptinsel Honshu und Awaji kontrolliert hat. Leider konnte man das Innere des Grabes nicht besichtigen, aber der Ausblick von der Spitze über Kobe gab einen Vorgeschmack auf später.
Es folgte ein Trip zur der Akashi Kaikyo Brücke.
Wir besichtigten eine kleine Aussichtsplattform unter der Fahrbahn der Brücke, wo wir in ein Gespräch verwickelt werden. Lokal haben sich ein paar Damen zusammengetan und boten uns an, unsere Namen in Kalligraphie umzusetzen (sogar in lateinischer Schrift), was wir nach ein paar Verständigungsproblemen (an dieser Stelle vielen Dank an unsere japanische Begleiterin) annahmen.
Die letzte Station des Tages führte uns zum Riesenrad im Hafen von Kobe.