Für den ersten „richtigen“ Tag Japan hatten wir uns Shibuya, einen Stadtteil in Tokyo, als Ziel ausgesucht. Dieser wird eingerahmt von Hochhäusern über und über, voll mit Werbeanzeigen, welche – auch mit Ton – versuchen Aufmerksamkeit zu erregen.
Besonders berühmt berüchtigt ist Shibuya für die „Drängel-Kreuzung“. Leider können wir hier keine Videos zeigen – aber Youtube kann es: https://youtu.be/v3Pn5bdAGQ8 [YouTube].
Ebenfalls bekannt ist der Platz für die Statue von Hachiko [Wikipedia].
Auch sahen wir in Shibuya die ersten Kirschbäume blühen.
Ansonsten lässt sich der erste Eindruck vor allem in einen Wort beschreiben: bunt. So haben wir unterwegs eine Apotheke gefunden, welche hierzulande fast als Süßigkeitenladen durchgehen könnte. Ebenso farbenfroh halten sich zum Teil auch die öffentlichen Verkehrsmittel, (und natürlich mit treuem Gedenken an Namensgeber) wie dieser Bus der Hachiko-Linie.
Ein weiteres Wort, mit dem man Japan beschreiben kann: viele, viele, viele Menschen. Man sollte sich an dieser Stelle den Berliner Ku’damm vorstellen. Mit doppelt so vielen Menschen – wenn das mal reicht.
Eine hübsche Abwechslung nach unserem Umherstromern zwischen den Geschäften und Menschen bot der Yoyogi-Park. Der Park war ursprünglich der Exerzierplatz der kaiserlichen Armee und erstrahlt nun in einem Meer von Kirschblüten. Die Japaner (und auch Touristen) nutzen das warme Wetter, um unter den Bäumen zu picknicken und zu entspannen. Wir nutzten die Gelegneheit für den ersten Sonnenbrand des Jahres.
An den Yoyogi-Park angrenzent befindet sich die Park- und Gartenanlage des Meiji-Schreins. Der Weg zum Schrein wird durch große Holztore (Torii) gewiesen. Gewissenhafte Shintoisten verbeugten sich vor jedem Torii, um den hier geehrten Seelen von Kaiser Meiji und Kaiserin Shoken ihre Ehre zu erweisen.
Ehre wird auch durch verschiedene Sake-Produzenten erweisen, welche jedes Jahr teils mehrere Fässer Sake zur Ehre des Kaisers und seiner Gemahlin opfern.
Gegenüber des Sake findet man eine Reihe von Burgunder-Fässern. Ähnlich dem Sake sind auch sie ein Opfer für den Kaiser und seine Frau. Der Kaiser Meiji gilt als Begründer des weltoffenen und industrialisierten Japans. Besonders schätzte er westliche Speisen und genoss dazu gern einen französischen Burgunder.
Das Haupttor des Schreins (leider ist der Bronzesockel desselbigen in Restauration begriffen) führte uns in dessen großzügigen Innenhof.
Gegenüber des Haupttores befindet sich der eigentliche Schrein, an dem viele Shintoisten Opfer dar brachten. Ebenfalls wurden etwas weiter abseits auch gute Wünsche aufgeschrieben, so dass die Priester diese Wünsche an die Götter übermitteln können.
Nachdem wir lange in Shibuya umhergewandert waren, wurde es langsam dunkel. Besonders jetzt kam erst die Farbenfreude der Japaner bezüglich Werbung zur Geltung. Jedes Schild leuchtete, blinkte und hatte im Idealfall noch einen Lautsprecher angeschlossen.
Aber in dieser späten Stunde entdeckten wir auch die erste rosane Kirschblüte.