Lag

11.07.2019 20:15 Uhr, Berlin – Deutschland

Zunächst einmal: was ist bisher passiert? Eigentlich nicht viel. Die meiste Zeit verbrachten wir, abgeschottet von moderner Kommunikation, im Flugzeug. Einzig spannend war der Weg zum Flughafen. Genauer gesagt der Weg zum Bus zum Flughafen. Denn für diesen nutzten wir tatsächlich einmal ein Taxi. Taxifahren ist in Japan nicht gerade günstig. Dennoch war es die deutlich bessere Alternative dazu mit den Koffern in der Rush Hour in die sowieso schon immer recht volle U-Bahn.

Also was macht Taxi fahren in Japan so besonders? Zunächst einmal, wie immer, die Freundlichkeit der Leute. Ebenso kleine Besonderheiten, wie zB. dass man die Tür auf keinen Fall selbst öffnet! Entweder der Fahrer übernimmt das persönlich für dich oder es geschieht in den moderneren Taxis auf Knopfdruck. In einem moderneren Taxi darf natürlich ebenso die Unterhaltung nicht fehlen: es findet sichein Touchpad am Sitz des Beifahrers, welches in unserem Fall durchweg japanische Werbung abspielte.

Der Langstreckenflug – dieses Mal durchgeführt von ANA – war im Vergleich zum Hinflug super entspannt. Mehr Beinfreiheit und mit Abstand das beste Sicherheitsvideo, welches wir bisher gesehen haben: Youtube.

Zusammenfassend ist und bleibt Japan ein Land der Kontraste. Auf der einen Seite moderne Glas- und Stahlkonstruktionen, auf der anderen Seite (meist liebevoll wieder augebaute) alte Schreine. Der Lärm der Großstadt und mitten drin – wie zum Beispiel im Ostgarten des Kaiserpalastes – plötzlich ziemliche Stille. Das strenge Protkoll der Höflichkeit, aber andererseits Animegetränkeautomaten und kleine Monster auf den Sitzflächen.

Unsere zweite Reise war deutlich kürzer als die erste. Auch entschieden wir uns für einen zweiten Aufenthalt in Tokyo und taten und sahen vieles, was für die meisten jetzt nicht unbedingt zu den japanischen Klassikern gehört. Auch dieses Mal war eine Touristenfalle dabei und die ein oder andere Enttäuschung. Dafür waren unglaublich viele Dinge dabei, die uns sehr positiv überrascht haben, wie zum Beispiel unser Ausflug ins Disneyland, nach Kamakura oder in den östlichen Garten des Kaiserpalastes. Durch fehlendes Umherreisen mit allem Gepäck im Land, war der Aufenthalt an sich entspannter (nicht zuletzt auch dadurch, dass wir sicher Frühstück am nächsten Tag im Hotel hatten).

Insgesamt bleibt es dabei, dass Japan es wert ist, mehrfach besucht zu werden und wir uns auf ein mögliches Wiedersehen freuen.

Abschied

09.07.2019 23:30 Uhr, Tokyo – Japan

Der heutige Tag war ohne Planung: Er sollte genutzt werden, um die letzten Souvenirs zu erbeuten und vielleicht auch, um Dinge nachzuholen, zu denen wir nicht gekommen sind. Insgesamt waren wir aufgrund diverser Gründe leider (wieder einmal) sehr fotofaul.

Los ging es Richtung Shibuya. Dort gibt es einen Laden, welcher eine große Auswahl an japanischer Handwerkskunst behergt und der allein fürs Stöbern und zum Ideen Holen wunderbar geeignet ist. Vor diesem Laden – bzw. vor dessen verschlossenen Türen – stellten wir fest, dass er Dienstags immer zu hat.

Ausweichprogramm war dann die noch recht verschlafene Cat-Street ganz in der Nähe. Diese Straße, welche vor allem durch seinen jugendlichen Flair besticht, bietet allerlei Geschäfte mit hauptsächlich internationaler Ware (meist einer höheren Preisklasse). Aufgrund der recht frühen Uhrzeit (11 Uhr), hatten allerdings viele Geschäfte noch nicht geöffnet und so war es vor allem ein schöner Spaziergang durch die ruhige Gasse.

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Die Cat Street verläuft weit parallel zur Meji-dori-Avenue, um schließlich in diese zu münden.IMG_1885

Unterwegs zum Bahnhof Shibuya begegneten wir diesem Getränkeautomaten. Pikachu ist auch nach 23 Jahren weiterhin der Renner in Japan!IMG_1886

Weiter ging unsere Reise nach Akihabara (ja, dieses Viertel hatte es uns ein wenig angetan). Dort verzockten wir viel Zeit in der Sega-Spielehalle. Besonders beliebt bei uns: Taiko no Tatsujin. Grundsätzlich handelt es sich um ein Spiel, bei dem man nur Trommeln muss. Es gibt starke und schwache Schläge und es ist ein Unterschied, ob man in die Mitte schlägt oder auf den Rand. Wer sehen will wie das ein Profi macht: Youtube.

Wir schlugen uns durch etwas einfachere Lieder und hatten dabei sehr viel Spaß. Besonders beliebt war dabei das Intro von Attack on Titan (hier).

Berühmterweise sahen wir auch einige Profis in den Hallen, wobei wir uns da meist fragten, wie viele Stunden (und wie viele 100 Yen Münzen) es diese Leute gekostet hat so gut zu werden.  Wir jedenfalls scheiterten zum Teil kläglich – aber Spaß gemacht hat es alle Mal!

Nach ein wenig weiterem Herumstromern, verschlug es uns zum Abendessen schließlich in ein Steak-Restaurant nahe dem Hotel. Ja, diese chipsartigen Dinge auf dem Steak sind getrocknete Knoblauchscheiben. Einer von uns beiden wird heute Nacht wohl eher keine Freude haben.

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Insgesamt ein relativ ruhiger und schöner Ausklang. Die letzte Stunde nutzten wir zum Packen und zum Vorbereiten der Abreise, denn morgen früh 6:00 Uhr schon klingelt der Wecker. Dann erwarten uns 12 Stunden Flug nach Düsseldorf und ein Anschlussflug nach Berlin. Erwartete Ankunft: 18:30 Uhr – also werdet ihr wohl etwas länger auf die letzten Worte warten müssen.

Sommer!

08.07.2019 22:30 Uhr, Tokyo – Japan

Heute geht’s –  mit einer guten Wettervorhersage – nach Tokyos Badeort Nummer eins: Kamakura!

Tatsächlich behielt die Wetterfee recht und der Morgen gestaltete sich zur Abwechslung mal trocken und angenehm warm. Wir fuhren mit der S-Bahn raus aus Tokyo nach Kamakura. Von dort ging es weiter mit einer, für japanische Verhältnisse, fast altertümlichen Schmalspurbahn nach Hase (nicht wie der Hase sondern stärkere Betonung auf dem e). Erstes Ziel: der Große Buddha von Kamakura oder Daibutsu mit seinem dazugehörigen Tempel.
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Der Bau des Großen Buddha von Kamakura begann 1252. Ursprünglich befand sich die mit Blattgold belegte Figur in einem Tempelgebäude, welches allerdings dreimal zerstört wurde (1334, 1369 und 1498). Daraufhin ließ man die Statue einfach Wind und Wetter ausgesetzt im Freien stehen. Gegen ein Entgelt von 20 Yen ist der Buddha auch von innen zu besichtigen, wo die Methode zum Fügen der einzelnen Bestandteile der Figur genauer erläutert wird.

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Insgesamt waren wir überrascht, wie klein die Anlage um den Daibutsu war. Also legten wir nur eine kleine Pause ein und dann ging es weiter zum Hase-dera. Hier seht ihr das Eingangstor (Sanmon).IMG_1847

Leider ist es – wie auch in vielen anderen buddhistischen Tempeln – nicht erlaubt das Allerheiligste zu fotografieren. Im Hase-dera ist dies eine 9 Meter hohe Kannon-Statue aus Holz, welche 721 geschnitzt wurde.IMG_1854

Aufgrund der besonderen Hanglage des Tempels hatte man eine wunderschöne Aussicht – bestärkt durch die zum ersten Mal richtig scheinende Sonne.IMG_1856

Zur besseren Aussicht führte natürlich ein kleiner Weg den Hang hinauf.IMG_1858

Uns hat dieser buddhistische Tempel vor allem durch seine liebevoll gestaltete Gartenanlage beeindruckt.IMG_1863

Wie in jedem Tempel oder Schrein ist es auch hier möglich, Gebete zu hinterlassen. Liebe Eileen: das wünschen wir uns auch!IMG_1871

Nach dem Hase-dera ging es weiter nach Enoshima – einer kleinen Insel vor Kamakura. An jeder Ecke gab es frischen Fisch und die Sonne brannte, zum ersten Mal auf dieser Reise, auf der Haut. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns gegen einen Aufstieg zum Schrein der Insel. IMG_1875

Der Aufstieg hätte uns insofern interessiert, dass wir hofften den Fuji-san einmal mit eigenen Augen sehen zu können. Aber wie ihr auf diesem Bild seht, oder besser nicht seht, spielte das Wetter eben nicht zu 100% mit. Zweimal in Japan und noch nicht einmal den Fuji-san gesehen. Das ist schon Pech. Aber dort an Horizont ist er…irgendwo….in den Wolken.IMG_1872

Nach unserer Rückkehr nach Tokyo, verschlug es uns in eine Ramenbar (leider sind wir wirklich schlechte Food-Instragrammer, weswegen wir erst nach dem Essen daran denken, dass man hätte Fotos machen können). Nehmt euch in Acht vor kleinen dreieckigen chipsartigen Dingen, die euch zu Essen gereicht werden! Das ist getrockneter Knochblauch und in jedem Fall sollten alle Beteiligten dann davon essen.

Auf dem Weg zum Hotel von der U-Bahn aus begegnete uns diese nächtliche Baustelle. Das Gespräch für die Vorbereitung des Einsatzes stellen wir uns wie folgt vor:

„Ihr arbeitet doch heute Nacht auf einer Baustelle auf der Straße – im laufenden Verkehr, oder?“ „Ja, Chef.“ „Braucht ihr da noch ein paar Warnleuchten?“ „Ja, Chef.“ „Welche hättet ihr denn gerne?“ „Ja, Chef.“IMG_1876

Damit wenden wir beide uns jetzt wieder unserem Sake bzw Bier zu und sind gespannt auf morgen.

Weltuntergangsstimmung

07.07.2019 23:30 Uhr, Tokyo – Japan

Heute morgen zeigte sich die Stadt eher verhüllt. Der Skytree war aufgrund des dichten Nebels nicht mehr auszumachen. Beim Verlassen des Hotels bestätigte sich unsere düstere Vermutung: es regnete. Nicht besonders doll, nur ein feiner Nieselregen – aber lang anhaltend und durchzogen von Böen.

Dennoch wagten wir uns nach draußen und holten als erstes nach, was wir einige Tage zuvor verschlafen hatten: die Gräber der 47 Ronin. Der Legende nach war Anfang des 18. Jahrhunderts der Fürst von Ako zu Besuch in der Edo-Burg. Dort wurde er von einem anderen Fürsten, Kira, unehrenhaft behandelt und beleidigt. Da er nicht über diese Kränkung hinweg sehen konnte, zog der Fürst von Ako sein Schwert, um die Schandtat zu sühnen, wobei er allerdings rechtzeitg aufgehalten werden konnte. Der Shogun verurteilte ihn daraufhin wegen der groben Verletzung der Hofregeln zum Tod durch Sepukku (rituellen Selbstmord). Die treuen Gefolgsleute des Fürsten von Ako wurden somit herrenlose Samurai, so genannte Ronin. Diese schworen Rache ann Fürst Kira. Nach zwei Jahren des Wartens, Fürst Kira rechnete mittlerweile nicht mehr mit einem Angriff der Ronin, infiltrierten die 47 Ronin das Schloss Kiras und brachten den abgeschlagenen Kopf desselben zum Grab Ihres Herren. Ihre Rache war vollbracht und auch sie wurden zum Tod durch Seppuku verurteilt. Aus Anerkennung ihrer Treue zu Ihrem Herren, wurden sie alle bei diesem beerdigt und der Tempel gegründet, wo noch heute für die 47 Ronin gebetet wird.

Gleich im Eingangsbereich des Tempel Sengaku-ji steht eine Statue des Anführers der 47 Ronin: Ōishi Yoshio.

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Hier der Blick auf den Hof des buddhistischen Tempels. Wie uns von einer Japanerin letztes Jahr in Tokyo erklärt wurde: Shinto für die Lebenden, Buddhismus für die Toten, weswegen sich viele Gräber bei buddhistischen Tempeln befindet.IMG_1827

Und hier sind einige der Gräber der 47. Direkt angrenzend befinden sich die Gräber ihres Herren, neben dem sie beerdigt werden wollten, und seiner Familie.IMG_1830

Weiter ging es für uns nach Asakusa zum Tanabata-Fest, was sich in einer langen geschmückten Flaniermeile äußerte. Aufgrund des weiter anhaltenden Regens waren wir ein wenig fotofaul, weswegen wir euch keine Bilder der verschiedenen Kleinigkeiten zeigen können, welche wir entlang dieser Straße probiert haben.IMG_1832

Was auf einem solchen Fest nicht fehlen darf sind natürlich ein paar Live-Vorstellungen. Hier ein Art Laienschauspielgruppe. Leider nur auf Japanisch – wir können euch also nicht mitteilen worum es dabei ging.IMG_1833

Die Flaniermeile zog sich vom Ueno-Park bis zum Senso-ji, welcher trotz Regen nichts von seiner Schönheit eingebüßt hat.IMG_1836

Allerdings setzte uns der Regen langsam zu, besonders da unsere dünnen „Notfall-Regenjacken“ durchweichten. Trotz eigentlich recht angenehmer Temperaturen, entschieden wir uns, zurück zum Hotel zu fahren, um uns ein wenig aufzuwärmen.

Nach einem heißen Bad und dem subjektiven Gefühl von „Schau mal, es regnet ja gar nicht mehr“ (was ziemliche Täuschung war) ging es mit dem letzten paar trockener Schuhe nach Nakano. In Nakano besuchten wir auf der Jagd nach einem geeigneten Souvenir den Nakano Boulevard. Dieser ist bekannt für seine große Auswahl an allem, was mit Anime, Manga oder moderner japanischer Musik zu tun hat.

Leider waren wir in unserer Suche nicht erfolgreich, dafür bescherte uns der Abend die ersten Takoyaki dieses Jahr. Gut gesättigt wendeten wir uns wieder heimwärts und hoffen auf trockenes Wetter morgen.

Steine über’n Fischmarkt tragen

06.07.2019 23:30 Uhr, Tokyo – Japan

Um ein wenig der Großstadt zu entfliehen, begaben wir uns heute ins Herz eben dieser: zum Kaiserpalast. Genauer gesagt, besuchten wir den Ostgarten, welcher für Besucher frei zugänglich ist. Der eigentliche Garten um den Kaiserpalast ist nur zugänglich zum Geburstag des Tenno oder zu Neujahr.

Hier seht ihr das Haupttor Otemon, welches das moderne Tokyo vom alten Kaiserpalast trennt. Es sind gleichteitig die originalen Überreste der Edo-Burg, die ab dem 17. Jahrhundert den Tokugawa Shogunen als Residenz diente. Nachdem Kasier Meiji den Shogun entmachtete und auch die Kaiserstadt von Kyoto nach Edo verlegte, welches er in Tokyo umbenannte, wurde die Burg als Symbol für das Abschaffen des Samuraistandes abgerissen und auf dem Gelände der Kaiserpalast errichtet. Hinter den Mauern erwarten uns doch recht rigorose Taschenkontrollen und durch die dicken Mauern überraschend viel Ruhe.IMG_1770

Wie so viele Burgen dieser Zeit, wurde auch bei dem Anlegen der Edo-Burg und deren Gärten darauf geachtet, dass kaum ein direkter Weg zum Palast führt. So befindet sich hinter dem ersten Tor direkt im rechten Winkel ein zweites Tor. Durch den rechten Winkel wurde die Benutzung eines Rammbocks erschwert – außerdem befanden sich die Feinde zwischen beiden Toren auf offenem Feld für die verteidigenden Bogenschützen.IMG_1771

Für die Buchsbaumliebhaber unter uns: so kann ein Buchsbaum auch geschnitten werden. IMG_1776

Hier seht ihr eines der drei noch erhaltenen Wachhäuser des Palastes. Hier standen früher Samurai Wache. An diesem insbesondere hochrangige Samurai. Wurde ein Samurai zur Wache berufen, so war dies natürlich eine große Ehre, welche nicht ausgeschlagen werden konnte – gleichzeitig war es dem Samurai somit nicht mehr möglich gegen den Shogun zu intrigieren. IMG_1778

Was in einem jeden (japanischen) Garten nicht fehlen darf: das Teehaus.IMG_1792

Und hier natürlich der Blick auf die wunderschön angelegten Teiche mit vielen verschiedenen Koifischen!IMG_1798

Nach Besuch des Palastes zog es uns zum Mittagessen auf den Tsukiji Fischmarkt. Oder besser gesagt auf den Außenfischmarkt. Der eigentliche Fischmarkt ist 2018 umgezogen, der kleine Außenmarkt, bei dem auch Privatleute ihren Fisch erwerben können, ist allerdings geblieben.

So wäre es da zum Beispiel möglich gewesen Seeigel zu probieren. Ebenfalls zeigte sich an dem ein oder anderen Stand, dass Japan den kommerziellen Walfang wieder aufgenommen hatte, denn tatsächlich wurde auch Walfleisch angeboten.IMG_1809

Außerdem käuflich erwerbbar: Kugelfischflossen.IMG_1810

Aber nicht nur Fisch wurde feilgeboten. Auch Kunsthandwerk, Messer, Obst und Gemüse gab es. Wir nutzten die Gelegenheit und dürfen uns jetzt stolze Besitzer zweier Schleifsteine nennen. Im Nachhinein betrachtet war es nicht die beste Idee diese zu kaufen, bevor man fertig damit war über den Markt zu schlendern.

Wir entschieden uns, zum Mittagessen für ein Don – eine Schale mit Reis – mit drei verschiedenen Teilen Thunfisch. Wir können euch garantieren: das war köstlich!IMG_1812

Direkt neben dem Stand gab es den Kopf des Tieres zu betrachten und wer wollte, konnte sogar anfassen. Überraschenderweise haben Thunfische nämlich keine Schuppen.IMG_1813

Insgesamt hatte der Markt wirklich den Flair von viel besuchtem Martkplatz, wie man ihn in Deutschland kennt. Nur fischiger eben.IMG_1814

Getrocknete Sepien in Bündeln jemand?IMG_1820

Mit unserem schweren Einkauf im Gepäck ging es weiter am Tsukiji Hongan-ji vorbei. Der Hongan-ji ist ein buddhister Tempel, welcher von einem japanischen Professor anfang des 20. Jhrd. entworfen wurde. Deutlich zu sehen ist hierbei, dass sich der Mann mehr dem indischen Stil zuwandte, was das Gebäude in Tokyo so markant macht.IMG_1822

Schließlich ging unsere Fahrt weiter zur Ginza. Die Ginza ist DIE Einkaufsstraße der Stadt lässt sich wohl am ehesten mit dem Ku’damm vergleichen. Am Wochenende ist die Einkaufsmeile für Autos gesperrt und so lässt es sich besonders entspannt und mit, für Tokyoer Verhältnisse, viel Platz flanieren.IMG_1825

Zurück ins Hotel und endlich die Steine loswerden. Anschließend verschlug es uns noch einmal nach Shinjuku und Kabuki-Cho auf der Suche nach etwas Essbarem. Außerdem war es eine kleine Freude Godzilla wiederzusehen, welcher oben auf dem Dach eines Kinos auch weiterhin sein Unwesen trieb.

Uns verschlug es schließlich in eine eher traditionelle Sushi-Bar. Zusammen mit einer kleinen Flasche kühlem Sake genossen wir den sehr guten Fisch – begleitet vom herzhaften Gelächter des Kochs.

Fußlahm in Yokohama

05.07.2019 20:30 Uhr, Tokyo – Japan

Wie ihr aus dem Titel schon erahnen könnt, war unser heutiger Ausflugsort Yokohama.

Yokohama war mal ein regelrecht unbedeutendes Fischerdorf außerhalb von Tokyo und ist im Zuge der Öffnung des Hafens für ausländische Schiffe im Jahr 1859 zu einer Hafenstadt gemausert.

Gleich beim Verlassen des Bahnhofs werden wir von Japans höchstem Wolkenkratzer begrüßt. 1993 fertiggestellt, übertrumpft er seitdem mit 296m das kleinere Rathaus von Tokyo.IMG_1753

Wir müssen zugeben, dass wir uns persönlich etwas mehr von Yokohama versprochen hatten, aber die langen Laufstrecken der letzten Tage steckten uns noch in den Beinen und dämpfte insgesamt etwas die Stimmung. Zusätzlich war am Vormittag natürlich noch wirklich wenig los.IMG_1756

So fanden wir zum Beispiel auf einer künstlich aufgehäuften Insel diesen kleinen (und super leeren) Vergnügungspark – völlig unerwähnt von unserem eher biederem Reiseführer.IMG_1758

Neben eben jenem Vergnügungspark, den wohlgemerkt kostenlos besuchen kann, befindet sich noch eines der größten Einkaufszentren Japans. Wir persönlich müssen an dieser Stelle sagen, dass es nicht sonderlich viel größer, als das KaDeWe wirkte.

Etwas weiter auf der Insel finden sich zwei etwa 100 Jahre alte Backsteingebäude wieder. In einer dieser Gebäude finden Ausstellungen und Messen statt, im anderen Gebäude befinden sich diverse Geschäfte. Insgesamt hatte es einen ähnlichen Flair wie das Bikini in Berlin. So hätte man sich hier seinen eigenen Damen-Yukata zusammenstellen können.IMG_1760

Für unsere Leser mit Food-Porn-Fetisch hier unsere Getränke…IMG_1762

… und ein Mittagessen: Knoblauch-Shrimps.IMG_1764

Da unsere Füße nun endgültig lahmten und auch das bisher von Yokohama Gesehene uns nicht wirklich vom Hocker riss, zog es uns zurück nach Tokyo. Genau genommen zog es uns noch einmal nach Akihabara, dem Elektronikviertel auf der Suche nach Souvenirs. Verschnaufen taten wir im Gundam Café. Wie der Name bereits sagt ist dieses im Thema an den gleichnamigen Anime angelehnt. Große Roboterkampfanzüge erfreuen sich in Japan eben besonderer Beliebtheit. Wichtig natürlich: die ganze Zeit laufen Original-Soundtracks.

Insgesamt war das ganze eher eine schlechte Idee. Wohl an dieser Stelle in die Touristenfalle getappt. Gut geht anders.IMG_1766

Dafür, dass wir dieses Mal recht früh ins Hotel zurückkehrten, belohnte uns eine wunderschöne Aussicht mit Sonnenuntergang. IMG_1769

JWD

04.07.2019 23:30 Uhr, Tokyo – Japan

Unser heutiges Ziel war Nikko.

Nikko ist ein kleines Städtchen 120 km entfernt von Tokyo, welches für seine Onsen und einen besonderen Shinto-Schrein berühmt ist. Letzteren konnten wir heute besuchen.

Also ging es heute entspannt mit dem Shinkansen und der Regionalbahn Richtung Nikko. Zwar hatten wir relativ kühles und regnerisches Wetter, allerdings hatte dies auch den großen Vorteil, dass die Wolken regelrecht mystisch die Berge umspielten.

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Um zum Tosho-gu, dem berühmten Schrein zu kommen, muss man einen Gebirgsbach überqueren. Früher war die Shinkyo-Brücke dem Kaiser vorbehalten – heute kann man sie für ein Entgelt als Normalsterblicher überqueren. Sie zählt zu den drei schönsten Brücken von ganz Japan.IMG_1716

Anschließend folgte der Aufstieg Richtung der verschiedenen Schreine. IMG_1718

Der wichtigste unserer besuchten Schreine war der Tosho-gu. Berühmt ist dieser Schrein vor allem dafür, dass er die sterblichen Überreste von Tokugawa Ieyasu enthält, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, der längsten Friedensperiode Japans von knapp 250 Jahren. Dank dieser besonderen Ehre ist der Schrein besonders prunkvoll.IMG_1727

Auf dem Weg zum eigentlichen Schrein passiert man dabei das mit 9m Höhe größte Stein-Torii Japans (und vermutlich damit auch das größe Torii der Welt).IMG_1728

Die nahe des Eingangs stehende Pagode lässt mit ihrer sehr eindrucksvollen Gestaltung erahnen, welche Bedeutung dieser Schrein hat. Gerade im Vergleich zu den Pagoden, welche wir bisher gesehen haben, besaß diese eine deutlich kompliziertere Struktur unter den einzelnen Dachelementen und eine sehr große Farbenvielfalt. IMG_1730

Das Sonnenlichttor markiert den Eingang zum inneren Schreinbezirk. Wie an vielen der näheren Gebäuden wurden viele Elemente vergoldet. Dies ist insofern besonders hervorzuheben, da Japan zu dieser Zeit kaum Gold besaß, sondern vornehmlich Silber. IMG_1735

Leider durften wir im Heiligsten des Schreins keine Fotos machen. Aber auch im Inneren ließen sich die sehr feinen Bemalungen und die mit Gold verzierten Elemente bewundern.

Zum eigentlich Grabmal Ieyasus ging es schließlich noch einmal 207 Stufen hoch. Auch wenn es sich hierbei nur um eine recht schlichte Treppe handelt, so ist zu bemerken, dass jede Stufe aus nur einem ganzen Stein gehauen wurde. Es wurde nicht zusammen gesetzt. Auch bei den Ballustraden und Pfeilern hat man dieses Prinzip angewendet.
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Seit seiner Bestattung 1617 wurde das Grab des Shoguns unter der bronzenen Pagode nicht mehr geöffnet.IMG_1743

Nicht weit vom Tosho-gu entfernt befindet sich noch ein Tempel, in welchem das Heulen eines Drachen vernommen werden kann. An ganz bestimmten Punken im Tempel kann man das Heulen vernehmen. Die Mönche demonstrieren es mit dem Aufeinanderschlagen zweier Hölzer, welche ein Echo erzeugen. Dieses Echo lässt den Anschein entstehen, dass der Drache heult.

Etwas eingeregnet fanden wir danach den Weg zurück nach Tokyo und genossen zur Stärkung noch etwas Bier in einer Bar, um nun endlich – nach diesem Eintrag hier – ins wohlverdiente Bett zu fallen.

Zocker

03.07.2019 22:00 Uhr, Tokyo – Japan

Nach dem doch sehr anstrengenden Tag im Disneyland gestern, wollten wir es heute ruhig angehen lassen. Wir starteten mit einem erneuten Besuch in Akihabara – dem Elektronik und Anime/Manga Viertel der Stadt.

Hier bekommt man so ziemlich alles. Von tatsächlich elektronischen Kleinteilen wie Kondensatoren und ähnlichem über Kabel, Anschlüsse, Platinen, Werkzeug bis hin zu moderner wie alter Technik. (Wer hätte nicht gern einen N64 für schlappe 3800 Yen?!)

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Natürlich gab es auch diverse Merchandise-Artikel. So kann man natürlich auch Sake mit einem Anime vermarkten, in dem es um Panzer fahrende Schulmädchen geht. (‚Girls und Panzer‘ steht auf Netflix und ist sehr lustig :D)IMG_1698

Danach verirrten wir uns in eine der vielen Spielhallen und versuchten uns an den Spielen. Auch, wenn man kein Japanisch kann, ist es doch sehr unterhaltsam! Gerade bei einem Spiel, bei dem man zu einem Lied zu zweit trommelt. An dieser Stelle sei die ‚Wagakki Band‘ (zum Beispiel dieses Lied [YouTube]) empfohlen, welche Rock mit traditionellen, japanischen Instrumenten kreuzt.

Mittags zog es uns in ein Automatenrestaurant, wo wir auf gut Glück bestellten, was lecker aussah. Heraus kam eine heiße Udonsuppe mit einer Schale püriertem Thunfisch auf Reis und mit einem Ei. Nicht im Bild ist das zweite Essen, was eine kalte Udonsuppe war – konnte man gut essen, aber warm ist eindeutig besser.IMG_1699

Nach ein wenig faulem Herumliegen im Hotel ging es weiter zum Sengakuji, dem Tempel in dem die berühmten 47 Ronin bei ihrem Herren begraben wurden. Leider haben wir die Zeit verpennt, weswegen wir nur einen verschlossenen Tempel vorfanden. Wir werden versuchen das natürlich nachzuholen.IMG_1703

Anschließend ging es zum Yebisu Garden Place, was eigentlich nur eine sehr schöne Hotelanlage ist.IMG_1708

Die Besonderheit ist allerdings, dass sich in einem der Hochhäuser dort im 38. bzw im 39. Stock Restaurants befinden, welche öffentlich zugänglich sind. Auch wenn man dort nicht isst, kann man von dort aus den großflächigen Fenstern im Eingangsbereich die Aussicht bewundern.IMG_1711

Mit dieser schönen Aussicht wollen wir den recht kurzen Eintrag heute beenden und hoffen euch morgen mehr zeigen zu können!

Tokyo Disneyland

02.07.2019 22:30 Uhr, Tokyo – Japan

Der heute Tag klingt zunächst unspektakulär: wir fuhren ins Disneyland Tokyo. „Warum fährt man denn nach Japan um da in ein Disneyland zu gehen?“ mögen manche fragen und die Antwort ist ganz einfach: weil die einhellige Meinung herrscht, dass es wunderschön sein soll. Einige Stimmen behaupten sogar es sei das beste Disneyland außerhalb der USA (böse Zungen sagen es sei das Beste der Welt 😉 ). Nun, wir waren beide noch nie in einem Disneyland und dachten uns: warum nicht?

Dorthin brachte uns zur Abwechslung mal nicht die U-Bahn, sondern Bus und S-Bahn. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen, um euch einmal einen japanischen Bus von innen zu zeigen. Besonders auf zwei Dinge wollen wir euch hinweisen: natürlich hat jeder Sitzplatz seinen eigenen Haltewunschknopf und natürlich sind die Polster nicht irgendein abstraktes Muster, wie bei uns, nein es sind kleine Figuren darauf. An dieser Stelle hat man das Gefühl, dass Japan zwar immer sehr ernst und förmlich ist, aber innerlich doch noch recht kindisch ist.IMG_1587

Dann das Disneyland. Laut Internet scheint es eine Besonderheit zu sein, dass man aus dem Eingangsbereich heraus direkt das Schloss sehen kann. Wir fanden es einfach nur schön.IMG_1594

Unser erster Stop war – als große Star Wars Fans versteht sich das von selbst – natürlich die Star Wars Attraktion namens „Star Tours“. Letztenendes war es ein wirklich schönes 4D-Kino, aber allein das Anstehen war schon überraschend spannend, da die Schlange durch eine liebevoll aufgebaute Kulisse geführt wurde. Unter anderem konnte man einen Droidenmarktplatz erspähen, musste durch eine mehr oder minder interaktive Sicherheitskontrolle und hatte Blick auf allerlei „Reisewerbung“ aus dem Star Wars Universum. Auch C-3PO, unser späterer Pilot im Film, war am Rande der Schlange zu sehen. Die Animatronik hinter allen Figuren ist wirklich sehr liebevoll gestaltet.IMG_1609

Völlig ungerüht von den nur 22.000 Menschen, welche zum heutigen Tag erwartet wurden, saßen zwei Enten auf einer kleinen grünen Insel vor einer Imbissbude und klauten tatsächlich Pommes Frites von unachtsamen Touristen.IMG_1613

Gegen Mittag folgte dann die Hauptparade des Disneylands. Natürlich an der Spitze: Mickey und Pluto. Achtet auch auf die Zuschauer – tatsächlich wurde man konsequent von dem Personal gebeten sich zu setzen in den vorderen Reihen. So konnten alle etwas sehen.IMG_1623

Wir wissen nicht, ob es eine Besonderheit des Disneylands Tokyo ist, allerdings waren wir überrascht zu sehen, dass für die Tänze entlang der Parade Hoverboards verwendet wurden.IMG_1649

Traditionelles Sommerdessert in Japan: Shaved Ice. Es ist tatsächlich nur abgeschabtes Wassereis und in diesem Fall garniert mit Erderbeerpürree und Milch. Insgesamt eine vor allem voluminösere Alternative zu normalem Eis, wie man es aus Europa kennt.IMG_1660

Am Nachmittag folgte die Parade anlässlich des Tanabata [Wikipedia] – dazu erschienen die Stars (hier Beispielhaft Donald und Daisy) in traditioneller japanischer  Kleidung.IMG_1661

Nachdem wir auch die letzten Attraktionen ausprobiert hatten, folgte die Electric Light Parade. Die bunte beleuchteten Wagen kamen bei der Dunkelheit besonders gut zur Geltung. Auch hier waren wir wieder extrem positiv überrascht wie viel Mühe in die Parade gesteckt wurde und wie viele verschiedene Wagen und Darsteller diese begleiteten.

Stellvertretend für diese Parade habt ihr hier den Dschinni aus Aladdin (nicht Will Smith)…
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… und ganz klassich: Cinderella.IMG_1688

Um 10 Uhr haben wir unser Hotel verlassen, um 22 Uhr sind wir zurückgekehrt – Leute, jetzt sind wir erstmal platt. Gute Nacht!

Harry Potter and the Tasting of Sake

01.07.2019 23:55 Uhr, Tokyo – Japan

Die Aussicht heute morgen aus dem Fenster versprach schlechteres Wetter als es tatsächlich war. Zwar nieselte es die meiste Zeit, aber es war trotzdem super warm. Insgesamt für uns Bleichgesichter also eher besseres Wetter. IMG_1576

Nach unserem obligatorischen Trip nach Shinjuku, um den Railpass einzulösen und einem anschließendem Trip nach Shibuya, führte uns unser Weg zum Sake Tasting mit unserem Host Fukuko. Insgesamt verkosteten wir fünf verschiedene Sorten Sake und lernten etwas über die Herstellung. 2019-07-01_15-24-16

Dazu wurden ein paar Happen Essen gereicht, um zu erschmecken, zu welchem Essen welcher Sake passt. 2019-07-01_15-43-43

Anschließend folgte wieder ein Bummel in Shibuya (dieses Mal mit etwas mehr Zeit und weniger den Weg Suchen).

Wer Gyoza mag, ist in diesem Laden richtig, welchen wir aufsuchten. Vorausgesetzt euch schreckt der Grill nicht ab:2019-07-01_20-37-21

Dennoch sind das die beliebtesten Gyoza Tokyos (und echt günstig)! Seid allerdings vorsichtig mit den „Special“ Gyoza. Die enthalten eine ordentliche Ladung Knoblauch!2019-07-01_21-09-08

Zu guter Letzt bummelten wir noch Richtung Meji-Schrein und konnten trotz des Wetters eine recht einzigartige Sicht in die Hochhausschluchten Tokyos genießen.IMG_1586